Anatomie - Dogland

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Anatomie

Die Organe des Hundes


Der Bauchraum:

Hinter dem Zwerchfell beginnt die grösste Körperhöhle, der Bauchraum. In ihm liegen die meisten Organen.
Den Bauchraum unterteilt man in drei Teile:

  • Urogenitalsystem mit Nieren und Fortpflanzungstrakt

  • Milz

  • Verdauungstrakt mit Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse


Der Brustraum:

Der Brustraum wird durch die Rippen und das Zwerchfell eingegrenzt. Der größte Teil diesen Raumes wird von den Lungen eingenommen. Das Herz, welches in der Mitte des Brustraums sitzt, berührt mit seinem tiefsten Punkt die Rippen. Quer durch den Brustraum verläuft die Speiseröhre. Die Nahrung geht von der Schnauze durch die Speiseröhre in das Verdauungszentrum im Bauch.              

Die Luftröhre und die Lungen:

Die Luftröhre beginnt im Schlund, der aus vielen knorpeligen Teilen besteht. Auch die Stimmbänder sitzen in dieser Öffnung. Die Luftröhre besteht aus Knorpelringen. Sie führt hinunter in die Lungen, wo sie sich in die Bronchien verteilt, die sich ihrerseits wieder verzweigen. Schliesslich wird die Luft in die Alveolen (Lungenbläschen) geführt.

Der Atmungsapparat:

Die Luft wird durch die Nasenlöcher eingesogen und gelangt durch die Nasenhöhle, den Rachen, den Kehlkopf und die Luftröhre zur Lunge. Hier erfolgt die Verzweigung der Luftröhre in die zwei Hauptbronchien für die beiden Lungenflügel. Die Hauptbronchien teilen sich dann in kleinere Bronchien und schließlich in die Lungenbläschen, ähnlich wie ein Baumstamm sich in Äste und Zweige aufteilt. Der Nasenhöhle sind die Nasennebenhöhlen (Kieferhöhle, Stirnhöhle) angeschlossen. Vereiterungen kommen vor, z.B. als Folge einer Zahnfachvereiterung. Bei Reizungen der Nasenschleimhaut wird ein Niesreflex ausgelöst. Das Riechen erfolgt nur im allerhintersten Teil der Nasenhöhle; nur hier sind spezielle Sinneszellen vorhanden, die Gerüche aufnehmen und an das Hirn weiterleiten, wo sie bewusst wahrgenommen werden. Die Riechschleimhaut des Hundes ist dabei etwa 30x so gross wie diejenige des Menschen. Hunde riechen deshalb viel besser als wir. Im Rachen kreuzen sich Atmungsweg und Nahrungsweg. Es ist deshalb wichtig, dass hier beim Schlucken ein Bissen in die Speiseröhre und nicht fälschlicherweise in die Luftröhre gelangt. Dazu wird der Eingang zur Luftröhre beim Schlucken durch den Kehldeckel verschlossen. Auch Hunde können Schluckweh haben und werden in der Folge zwar Interesse an der Nahrung zeigen, aber kein Futter fressen. Die Luftröhre wird durch einzelne Knorpelringe gestützt, damit ihr Durchmesser immer etwa gleich bleibt. Auch die grösseren Bronchien sind noch durch Knorpel gestützt. Die kleinen Lungenbläschen sind mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar und haben eine ganz dünne Wand. Hier erfolgt der Gasaustausch, d.h. Sauerstoff wechselt von den Lungenbläschen in die Blutbahn und verbrauchtes CO2 wird dafür aus der Blutbahn an die Lungenbläschen abgegeben und ausgeatmet. Bei einer Bronchitis ist die Bronchialschleimhaut entzündet, bei einer Lungenentzündung ist auch das Lungengewebe betroffen; das Lungengewebe wird durch Bindegewebe ersetzt, was zur Folge hat, dass ganze Lungenteile nicht mehr richtig belüftet werden.

Das Herz und der Kreislauf:

Das Herz ist die zentrale Pumpe für den Kreislauf. Es hat die Aufgabe, das Blut mittels Gefäßen in die weiter weg liegenden Körperteile zu pumpen. Gefäße, die das Blut weg vom Herz bringen, nennt man Arterien, Gefäße, die das Blut zum Herz bringen, Venen. Die großen Arterien verzweigen sich weiter in Arteriolen und gehen schliesslich in Kapillaren (Haargefässe) über, welche für den Stoffaustausch in den Geweben verantwortlich sind. Die Kapillaren sammeln sich danach wieder zu Venolen und fließen dann zu Venen zusammen, die das Blut zum Herz zurück transportieren. Am Herz unterscheidet man eine linke und eine rechte Hälfte, wobei die zwei Hälften beim Tier etwas verschoben zueinander sind, sodass die rechte Herzhälfte vor der linken Herzhälfte liegt. Jede Hälfte besteht aus einer Herzvorkammer und einer Herzkammer. Dazwischen liegen die Herzklappen. Weitere Herzklappen (Aortenklappe, Pulmonalklappe) befinden sich an den Gefässen, welche das Herz verlassen. Das Blut von Kopf, Hals und Vorderbeinen wird durch die vordere Hohlvene, das Blut von Rücken, Bauchorganen und Hinterbeinen durch die hintere Hohlvene zur rechten Herzvorkammer gebracht. Dieses Blut ist sauerstoffarm, weil der Sauerstoff in den Geweben verbraucht wurde. Von der rechten Herzvorkammer fließt das Blut zur rechten Herzkammer und von da geht es in die Lungenarterie. Dieses Gefäß bringt das sauerstoffarme Blut zur Lunge, wo es wieder neu mit Sauerstoff beladen wird. Von der Lunge fließt das nun sauerstoffreiche Blut im kleinen Kreislauf über Lungenvenen zum Herz zurück und gelangt in die linke Herzvorkammer. Von da geht es weiter in die linke Herzkammer, von wo aus das sauerstoffreiche Blut über die Hauptschlagader (Aorta) wieder in den Körper hinaus gebracht wird. Die Herzklappen arbeiten in diesem Kreislauf wie Ventile. Wenn das Blut die Herzkammern verlassen hat, müssen diese neu mit Blut gefüllt werden, folglich schließen sich die Klappen am Ausgang in die Hauptschlagader und in die Lungenarterie. Die Klappen zwischen Herzvorkammer und Herzkammer sind offen. Wenn die Herzwand sich beim nächsten Kontraktionszyklus zusammenzieht, um das Blut aus dem Herz hinaus zu pumpen, so öffnen sich die Klappen am Ausgang in die Hauptschlagader und die Lungenarterie. Damit das Blut in die richtige Richtung fließt, verschließen sich die Klappen zwischen Herzvorkammer und Herzkammer.

Der Verdauungsapparat:

Der Verdauungsapparat beginnt mit der Maulhöhle. Das Futter passiert dann den Rachen, um durch die enge Speiseröhre in den Magen zu gelangen. Nachdem die verwertbaren Substanzen im Dünn- und Dickdarm aufgenommen wurden, werden die vom Körper nicht brauchbaren Stoffe beim After wieder ausgeschieden. Die Maulhöhle wird zum größten Teil von der Zunge und den Zähnen ausgefüllt. (S. das Gebiss).
Der Magen des Hundes hat im ganzen Bereich Drüsenschleimhaut, das heisst, es wird Salzsäure zur Eiweißverdauung produziert. Chronisches Erbrechen kann durch ein Magengeschwür verursacht werden, was bei einer Magenspiegelung erkennbar wird. Der Magen des Hundes ist sehr schlecht befestigt, vor allem bei grossen und flachbrüstigen Hunderassen kann er deshalb aufgasen und zu drehen beginnen. Eine Magendrehung ist ein absoluter Notfall!
Der 2-5 m lange Darm besteht grob aus Dünndarm und Dickdarm. Diese lassen sich nochmals unterteilen in Zwölffingerdarm, Leerdarm und Hüftdarm (alles Dünndärme) und in Blinddarm, Grimmdarm und Mastdarm (alles Dickdärme). Den Blinddarm als Wurmfortsatz, wie er bei uns Menschen ausgebildet ist, gibt es bei Hund und Katze nicht. Der Dünndarm ist sehr viel länger als der Dickdarm, in ihm werden die leichter verdaulichen Stoffe abgebaut und resorbiert. Im Dickdarm verweilt der Futterbrei länger, hier werden die schwerer verdaulichen Stoffe abgebaut und aufgenommen, ebenso wird dem Kot Wasser entzogen. Die für die Futteraufschlüsselung wichtigen Verdauungssäfte werden von den Drüsen der Darmschleimhaut, von der Bauchspeicheldrüse und von der Leber (Galle) produziert. In der Magen- und Darmschleimhaut hat es viele Nerven; Entzündungen und Blähungen sind deshalb sehr schmerzhaft.
Schräg unterhalb der Afteröffnung befinden sich die beiden Afterdrüsen oder Analbeutel. Sie geben dem Kot eine bestimmte Duftnote und dienen zur gegenseitigen Erkennung. Leider können diese Drüsen verstopfen und sich entzünden, was der Hund mit Schlittenfahren auf dem Hinterteil zeigt. Ihr Tierarzt kann dem Hund durch Ausdrücken der Analbeutel Linderung verschaffen.

Die Nieren:

Die Nieren liegen beiderseits in der Lendengegend, eingepackt in viel schützendes Fettgewebe. Sie sind wichtige Ausscheidungsorgane. Sie scheiden den Harnstoff aus, der in der Leber aus dem für den Körper giftigen Ammoniak gebildet wurde. Die Nieren sind aber auch an der Regulation des Wasser- und Mineralstoffhaushaltes und des Blutdruckes beteiligt. Der Urin wird in den Nieren aus dem Blut filtriert. Die kleinen Nierenkörperchen bilden eine Art Trichter, in welchem Gefäßschlingen verlaufen. Niedermolekulare Stoffe können durch die Trichtermembranen hindurchschleichen und so aus dem Blut in die harnführenden Kanälchen wechseln. Durch diese Kanälchen tröpfelt der Urin ins Nierenbecken und gelangt über die Harnleiter in die Harnblase. Die Harnblase ist ein Speicherorgan, ihr Verschluss erfolgt durch Muskulatur am Blasenhals. Wenn die Blase voll ist, wird ihre Wand ganz dünn. Dies kann beispielsweise bei Autounfällen zu Problemen führen, weil die Blase platzen kann. Dann gelangt der Urin in die Bauchhöhle, es kommt zu einer inneren Vergiftung mit Harnstoff. Von der Harnblase gelangt der Urin durch die Harnröhre in die Außenwelt. Die Harnröhre ist bei der Hündin viel kürzer als beim Rüden, deshalb sind Hündinnen anfälliger auf Blasenentzündungen. Diese Erkrankung äußert sich dadurch, dass die Hündin sich sehr oft hinsetzt, um Harn abzusetzen, es kommen aber nur ein paar Tropfen. Davon unterschieden werden muss Urin, der ausfliesst, ohne dass die Hündin die typische Harnabsatzstellung zeigt. Unbewusstes Harnträufeln (Harninkontinenz) kommt bei 20% der kastrierten Hündinnen vor. Risikopatienten sind vor allem Rassen mit einem Körpergewicht über 20 kg.
Leider kommt es bei älteren Tieren nicht selten zu Nierenerkrankungen. Bei Katzen ist eine der häufigsten Todesursachen eine chronische Niereninsuffizienz. Erste Symptome sind vermehrtes Trinken, vermehrter Harnabsatz und gelegentliches Erbrechen. Leider ist aber ein Großteil der Niere bereits zerstört, wenn die ersten Symptome auftreten.

Die Geschlechtsorgane:

Beim männlichen Tier werden die Spermien in den Hoden gebildet, reifen im Nebenhoden aus und gelangen bei der Ejakulation über die Samenleiter in die Harnröhre, die im Penis verläuft. Kurz vor der Einmündung der Samenleiter in die Harnröhre sind die Geschlechtsdrüsen angelagert, besonders bekannt die Prostata (Vorsteherdrüse). Erst wenn das Sekret dieser Drüsen zu den Spermien hinzukommt, sind diese befruchtungsfähig. Entzündungen der Prostata sind sehr schmerzhaft. Bei älteren Rüden kann die Prostata vergrössert sein, was der Hund dadurch zeigt, dass er kaum Kot absetzen kann. Sowohl bei Entzündungen wie auch bei Entartungen der Prostata hilft eine Kastration des Rüden.
Die Hoden entwickeln sich in der Bauchhöhle und steigen in den ersten Wochen nach der Geburt in den Hodensack hinab. Unterbleibt dieser Abstieg, ist der Hund ein "Kryptorchide". Dabei kann ein Hode oder beide Hoden entweder in der Leistengegend oder in der Bauchhöhle stecken bleiben. Der Rüde ist dann nicht zeugungsfähig, da die Temperatur in der Bauchhöhle zu hoch für lebensfähige Spermien ist. Er wird aber das normale Rüdenverhalten zeigen, da von den Hoden trotzdem männliches Geschlechtshormon, Testosteron, gebildet wird. Bei Kryptorchiden besteht jedoch das Risiko, dass die Hoden krebsig entarten.

Die Eierstöcke der Hündin liegen hinter den Nieren. Sie haben beim Hund ein kleineres Aufhängeband als z.B. bei der Katze, weshalb die Kastration bei der Hündin aufwendiger als bei der Kätzin ist. Bei der Kätzin werden meist nur die Eierstöcke entfernt, bei der Hündin wird in den meisten Fällen die Gebärmutter herausoperiert, um zu verhindern, dass sie später vereitert. Bei unkastrierten Hündinnen, die viel trinken, muss immer auch an eine Vereiterung der Gebärmutter (Pyometra) gedacht werden! Die Gebärmutter hat einen kurzen Körper und eileiterwärts zwei bleistiftartige Hörner. Bei einer Trächtigkeit entwickeln sich die Welpen gleichmässig in beiden Hörnern. Der Gebärmutterhals ragt in die Scheide vor, in die auch die Harnröhre mündet, das heisst es gibt anders als bei der Frau, eine gemeinsame Harn- und Geschlechtsöffnung.

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